Heimkino

 

Alles fing an mit "Der Herr der Ringe: Die Gefährten". Diesen Film sah ich mir zusammen mit Freunden im Cinemaxx Braunschweig an, aber ich war irgendwie unzufrieden. Der Film erreichte mich nicht so, wie ich mir das vorstellte. Da war doch noch mehr. Was im Oktober 2002 folgte, war die totale Aufrüstung. Ich muss dazu sagen, dass ich bis dahin nur 5 Fernsehprogramme über Zimmerantenne empfangen konnte und lediglich einen 9 Jahre alten VHS-Videorekorder besaß.

Es folgte eine Sat-Anlage mit Festplattenrekorder, ein DVD-Player, ein Dolby Digital-Verstärker und schliesslich im Dezember der Sanyo PLV Z1 sowie als Lautprechersystem die Infinity Alpha 40, Center und Alpha 20. So war ich endlich bis unter die Zähne mit feinem Heimkinoequipment ausgerüstet. Und siehe da, "Herr der Ringe" kam jetzt schon so rüber, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Es folgten im nächsten halben Jahr noch die üblichen Austauschaktionen. So mußte der Toshiba SD-220 (sehr scharfes Bild, aber lautes Laufwerk) dem Denon DVD2800mkII weichen, weil ich Progressive Scan haben wollte. Der Medion Festplattenreceiver mußte dem Topfield PVR4000 mit 80GB HDD Platz machen. Die Leinwand ist ein Selbstbau mit Cinetec130 Leinwandtuch im Format 16:9. Das Ganze ist auf eine 10mm MDF-Platte geklebt und die Seitenränder mit 30mm breitem Klettband abgeschlossen. Es bietet zwei Vorteile: Erstens schluckt es das Restlicht sehr gut und zum Zweiten befestige ich daran die Maskierung für Filme im Cinemascope-Format (21:9).

Durch das Lesen diverser Internetseiten, besonders "Beisammen.de" kam ich auf die Idee mit den Baß-Shakern. Für mich bis heute die genialste Sache im Heimkino neben dem großen Bild. Bei mir kommen zwei Bass-PumpIII zum Einsatz, die mit Zusatzgewichten (Bauscheiben) um 800gr bzw. 960gr beschwert wurden, um eine tiefere Resonanzfrequenz zu erreichen. Als Verstärker kommt eine PA-Endstufe "T-Amp 75" von Musikhaus Thomann zum Einsatz. Dieser Verstärker ist sehr gut, nur eine HE hoch, und der Innenaufbau mit großem Ringkerntrafo und Endstufentransistoren im TO3-Gehäuse verspricht Leistung satt. Man merkt, daß die Shaker an der kurzen Leine hängen. Verkabelt habe ich sie mit 4qmm Leitung, damit der Dämpfungsfaktor nicht unnötig geschmälert wird. Eine aktive Frequenzweiche brauchte ich nicht vorzuschalten, da mein Sony 1080QS den Subwooferausgang bei 40Hz abtrennen kann. Das können nicht viele Geräte.

Experimente mit Gewichten >1kg waren eher enttäuschend. Plötzlich verstummen die Shaker und schlagen vielleicht einmal bei einem wirklich starken Effekt aus. Das bedrohliche Anschwellen des LFE-Kanals bei einer spannenden Szene ist jedenfalls weg und nur zum Höhepunkt bekommt man etwas geboten. Das wiederum eher unkontrolliert. Mein Fazit: Wer den ultimativen Kick sucht, muß wohl zum Buttkicker greifen oder den getunten Shakern mit einer großen Endstufe Feuer unterm Hintern machen. Ob das allerdings sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln in Anbetracht der Belastbarkeit von 50W (Herstellerangabe).

  

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September 2010: Ein neuer Beamer muss her. Die BluRay lockt mit Full-HD und Sanyo hat mit dem PLV-Z4000 genau den richtigen Beamer im Angebot. Bis heute verrichtet er seinen Dienst, lediglich eine Ersatzlampe und vor einem halben Jahr der Austausch eines internen Lüfters stehen auf der Reparaturliste. Wenn er jetzt den Geist aufgeben sollte, wüsste ich nicht, für welches Gerät ich mich entscheiden würde. Vielleicht ein OLED-Fernseher?

2014: Auf der Suche nach einem AV-Receiver mit aktueller Ausstattung und ordentlich Leistung werde ich auf den Pioneer SC-1223 aufmerksam. Soweit ich weiß schafft es nur Pioneer mit dem sog. Auto Phase Control, dass die Schallwellen aller Lautsprecher gleichzeitig am Hörplatz eintreffen. Das Ergebnis: Keine Auslöschungen im Bassbereich und dadurch ein druckvollerer Klang. Dank der Class-D Endstufen wird das Gehäuse kaum warm.

Januar 2018: Nach langen Versuchen mit dem Raspberry Pi als Mediaplayer bin ich mit meiner Geduld so ziemlich am Ende. Kann so ein Gerät nicht einfach funktionieren, ohne ständig durch Abstürze und andere Mimosenhaftigkeiten die komplette Aufmerksamkeit an sich zu reißen? Es geht, der Apple TV 4k beendet das Martyrium kurz und schmerzlos, überzeugt mit flüssiger und stabiler Wiedergabe und sorgt dank seiner (Gyroskop-) Fernbedienung auch als Spielkonsole für gelegentliche Ablenkung.