Musik hören mit allem Komfort - Die Symbiose von PC und High-End Audio

 

So manche Entwicklung kommt doch schneller ins Rollen als ich vorher glaubte. Im konkreten Fall bedeutet es die Verschmelzung von PC-Technik mit Hifi-Komponenten. Als Sahnehäubchen obendrauf die wohl genialste Fernbedienung überhaupt: Das Apple iPad.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Mein Musikserver im Gehäuse von SilverStone beeinhaltet ein uATX-Board von MSI (H97M ECO). Dieses Mainboard zeichnet sich dadurch aus, dass es von Haus aus stromsparend ist und über eine mitgelieferte Software gezielt nicht benötigte Komponenten deaktiviert werden können. Dazu kommt ein Intel Core i3 4130T (Stromspar-CPU), 8GB RAM, eine 1TB SSD von Samsung (840 EVO) und Windows 10. Die kontinuierliche Leistungsaufnahme des Systems liegt bei ca. 20W. Der Lüfter schaltet sich erst bei CPU-Temperaturen über 47°C ein. Als Betriebssystem nutze ich Windows Server 2019, alternativ geht auch Windows 10. Fehlt noch der Audiophil Optimizer, ein Tool, das viele nicht benötigte Dienste abschaltet und den Rechner für die Musikwiedergabe optimiert. Anfangs war ich auch hier skeptisch, habe es nach kurzer Testphase aber als unentbehrlichen Baustein für den Musikserver schätzen gelernt. Einen ausführlichen Testbericht gibt es hier.

Was ich lange Zeit nicht beachtet habe, war die Stromversorgung. Was soll sich am Server schon verbessern, er ist ja nur Datenlieferant? Durch mehrere Testberichte wurde ich neugierig. Meine Wahl fiel auf ein Zerozone 100VA Linearnetzteil mit 19V Ausgangsspannung bei Ebay. Der Aufbau ist sehr ordentlich (u.a. 2 x 10.000uF Audio-Kondensatoren mit niedrigem ESL) und das Metallgehäuse strahlt eine hohe Wertigkeit aus. Das Kühlrippendesign passt gut zum ASR Emitter. Der Zuwachs an Ruhe und Stabilität im Klangbild ist deutlich hörbar, so dass ich hier eine klare Kaufempfehlung geben kann. Auf einmal ist jene "Nervigkeit" weg, die so manchem Musikabend einen Strich durch die Rechnung machte. Ein (billiges) Schaltnetzteil erzeugt anscheinend viele Störfrequenzen, die alle dahinter angeschlossenen Komponenten negativ beeinflussen.

Wie wird die CD-Sammlung digitalisiert? Dafür nutze ich DB Poweramp, ein Profiprogramm, welches sich häufig auch auf sehr teuren Musikservern befindet, und speichere die Musik im Flac- bzw. Apple Lossless Format.

Mein Anspruch an einen audiophilen Musikserver sieht folgendermaßen aus:

1. Musikwiedergabe in bester Qualität

Was braucht man dazu?

- Roon. Nicht mehr und nicht weniger. Mit dem Kauf der Lifetime-Lizenz haben sich rund zehn Jahre des Suchens und Ausprobierens innnerhalb von wenigen Stunden in Wohlgefallen aufgelöst. Die große Anzahl von Firmen, die sich für Roon zertifizieren ließen, lässt die Aussage zu, dass wir es mittlerweile mit einem Industriestandard zu tun haben.

Mit dem Nucleus bietet Roon selbst einen Server an, der maßgeschneidert für genau diese Anwendung ist. Der Preis ist sicherlich kein Schnäppchen, aber das Teil sieht wirklich schön aus und kommt ohne Lüfter daher.

Deutlich preiswerter, aber mit besserer Hardwareausstattung und Passivkühlung sowie 5-Jahres-Garantie, kommt der Primemini 5 daher.

Angefangen haben die Entwickler von Roon mit dem Sooloos-System. Das kam ca. 2009 auf den Markt und war eine Komplettlösung für rund 14.000€. Wenn man sich den heutigen Stand ansieht, wo die reine Software für einmalig 600€ (oder 10€ pro Monat im Abo) gekauft und auf einer beliebigen Hardwareplattform installiert werden kann, dann muss ich schon von einem Schnäppchen sprechen.

Was kann Roon? Im Prinzip alles und das ist noch nicht mal übertrieben. Zu den meisten Künstlern gibt es umfangreiche Information, z.B. wer bei der Aufnahme noch mitgespielt hat. Damit kann man sofort zu den anderen Künstlern navigieren und innerhalb kürzester Zeit spannt sich ein Mikrokosmos auf, der früher nur über aufwändige Recherche möglich gewesen wäre. Auf der Seite von Audiosaul gibt es umfangreiche Informationen runf um Roon. Die nahtlose Integration von Tidal und Qobuz setzt dem Ganzen die Krone auf. Erst damit sind die o.g. Verknüpfungen möglich, da die eigene "Offline"-Musik clever und unsichtbar mit den Onlineanbietern verbunden wird.

Streaming zu mehreren Abspielgeräten, ein eingebauter DSP mit sehr vielen Funktionen, ultrastabile Wiedergabe (ich muss wirklich überlegen, ob Roon jemals einen Aussetzer hatte...) usw.

2. Bedienung der Abspielsoftware über das iPad

- Roon App

3. Musikstreaming zu anderen Geräten

- Die Roon App sendet die Musik zu beliebigen Abspielgeräten, es werden im Prinzip alle gängigen Formate unterstützt (Airplay, Chromecast usw.).

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Musikserver mit Foobar 2000

B.M.C. PureDAC

Merason DAC 1 mk II

Streaming-Dienste

Umfangreiche Infos zu den Künstlern sind nur eines der herausragenden Features von Roon. DIe API von Qobuz geht noch einen Schritt weiter und stellt teilweise sogar die Booklets bereit. Der Eintrag "1 PDF" neben dem Aufnahmeformat führt zum Webbrowser, wo das Booklet bildfüllend angezeigt wird.