Klang-Tuning

Wenn die Anlage fertig zusammengestellt ist und man einige Zeit Musik hören konnte, kommt fast zwangsläufig der Spieltrieb wieder hoch: Was könnte man jetzt noch verbessern? Bei mir sind es einige Dinge, die in Summe viel bringen. Deshalb lautet meine Empfehlung, nicht nur an einer Stelle zu schauen, sondern gezielt alle Schwachpunkte anzugehen. Der finanzielle Aufwand für diese Maßnahmen ist überschaubar, sorgt aber dafür, dass alle Komponenten ihr Potenzial richtig entfalten können.

Meine Aufzählung überspringt die als Standard bekannten Dinge wie Ausphasen der Geräte, Aufstellung der Lautsprecher usw. und setzt bei den neueren Erkenntissen an, die evtl. noch nicht so weit verbreitet sind.

1. Netzgeräte:

Austausch von Schaltnetzteilen gegen Linearnetzteile. Für meinen Musikserver bin ich bei Zerozone fündig geworden. Hier gibt es einige praktische Details, wie z.B. den verschraubbaren Stecker am Ausgang. Manch anderer Hersteller nutzt dafür die nicht verriegelbare 2,5mm DC-Buchse, aber die wirkt nicht besonders vertrauenserweckend. Und hier fließen schon mal 3-5 A über die Leitung. Deshalb habe ich mir eine verschraubbare DC-Buchse für den Musikserver nebst passendem DC-Stecker gekauft, um hier eine sichere mechanische Verbindung zu erhalten.

2. Netzwerk:

Anschluss eines LAN-Isolators an die Netzwerkbuchse des Musikservers bzw. Streamers. Die Onboard-Netzwerkbuchse hat meist keine galvanische Trennung, wie sie bei Zusatzkarten üblich ist. Dadurch entstehen Potenziale zwischen den Geräten, die sich über die Schirmung ausgleichen und den Klang beeinflussen können.

Tipp: DeLock Netzwerkisolator mit einem kurzen LAN-Kabel vom Ausgang zum Server in die vorhandene Verbindung einschleifen. Hier findet man ein Bild vom Innenleben des Port-Tranformators QT24A03, der im Delock verbaut ist.

3. USB-Signal verbessern.

Die Ausgangssignale einer USB-Buchse am PC sind anscheinend mit Störsignalen überlagert. Es gibt USB-Einbaukarten, die mit einem separaten Netzteil gespeist werden können, aber da sind wir schnell bei 500€ und mehr. Es geht auch mit einer passiven Lösung, die klanglich einiges verbessert und wenig kostet: Der Audioquest Jitter-Bug.

Der Name klingt so, als würde im Inneren das Datensignal optimiert, tatsächlich befinden sich darin aber nur passive Bauteile, die eine leichte Filterwirkung erzielen.

4. Mechanische Schwingungen dämpfen

Mechanische Schwingungen übertragen sich auf die Bauteile und sorgen für negative Klangbeeinflussungen. Die Erkenntnis ist schon lange bekannt, aber nur wenige Hersteller setzen dies in ihren Geräten um. Der ASR Emitter besitzt mit seinem Acrylgehäuse schon mal eine akustisch optimale Behausung. Wenn da nicht die großen Kühlkörper wären, die ab Werk völlig ungedämpft daherkommen. Dafür habe ich mir eine Lösung ausgedacht, die mit TPU-Filament gedruckt wird und sofort für Ruhe sorgt.

5. Kabel vom Fußboden entkoppeln.

Ergänzend zum Punkt Nr. 4 muss man auch die Kabel betrachten, mit denen die Komponenten verbunden werden. Für die Lauutsprecherkabel habe ich mir Enkopplungsfüße gedruckt (siehe Hintergrundbild), die unten und oben mit Filz bebklebt sind. Das bringt neben dem Abstand zum Fußboden eine zusätzliche Dämpfung. Audioquest hat dafür spezielle Foglifter im Angebot, die mir allerdings mit 15 cm zu hoch und zu auffällig sind.

 

 

 

 

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6. Lautsprecher-Spikes

Spikes unter den Lautsprechern verbessern den Klang, können aber empfindliche Holzböden beschädigen. Um das zu vermeiden, verwende ich Unterlegscheiben aus Gusseisen von Creaktiv. Die haben allerdings eine glatte Unterseite und würden sich leicht verschieben lassen, dadurch klingt der Bass unpräzise und die Räumlichkeit leidet. Dafür gibt es Moosgummi Klebepads, die man auf die Unterseite klebt.

Für ca. 15 Minuten lassen sich die Boxen relativ leicht verschieben, danach setzt sich das Moosgummi und geht eine feste Verbindung mit dem Fußboden ein. Ergebnis: Die Boxen stehen wie einbetoniert auf ihrem Platz. Aber keine Angst, mit etwas Hebelkraft lassen sich die Moosgummis rückstandslos vom Fußboden lösen, falls mal die Aufstellung korrigiert werden soll.