Sehen wir uns den Inhalt eines aktuelle Pop-Titels in einem Wave-Editor an, so fällt auf, daß die effektive Dynamik der Aufnahme i.d.R. knapp 10dB beträgt. So schafft man einerseits eine hohe Reichweite beim UKW Radio, andererseits wird auch das winzige Küchenradio nicht überfordert. Auf der guten Anlage aber gibt es auf Grund der fehlenden Lebendigkeit eher Frust als Freude am Hören.

Man kann ganz leicht einen Vergleich machen. Nehmen wir nur mal eine DVD mit gutem Ton, die wir in unserem Heimkino abspielen. Da reicht es nicht, auf ganz leise zu stellen und alles ist hörbar. Ganz im Gegenteil: Man muß schon ca. 30dB aufdrehen, damit der Kinoton seine volle Wirkung entfalten kann. Und dann kommt der Spaß ins Spiel. Schalten wir danach auf Fernsehen um, natürlich in 2-kanaligem Stereosound, so haben wir wieder die hohe Lautstärke gepaart mit Dynamikkompression. Es klingt flach und drückend statt weiträumig und dynamisch.

Die Frage zum Schluss: Hat uns jemals einer gefragt, ob wir das so haben wollen? Was machen die im Studio mit ihren teuren Geräten? Stehen die da nur wegen der bunten Lämpchen? Dann könnte man auch Lichterketten installieren, das wäre billiger und irgendwann vielleicht auch die CDs. Wo soll das hinführen?

Musik hören - Warum einfach, wenn's kompliziert geht?

 

Heute sind wir gesegnet mit den Errungenschaften der Computertechnik und können uns einen Musikserver bauen, der jeglichen Bedienkomfort bietet. Nur beim Klang gibt es (natürlich, was denkt ihr denn?) wieder mal Probleme. Das Auslesen und zeitrichtige Übertragen der Musikdateien wurde als neuralgischer Punkt ausgemacht und lässt den Audiophilen schon wieder, so kurz vor dem Ziel, verzweifelt vor seiner Anlage sitzen. Zum Glück hat man für dieses Thema nicht zwei Jahrzehnte zur Lösung gebraucht, sondern nur wenige Jahre. Heute können wir durch den asynchronen USB-Modus den DA-Wandler mit sauberen Daten versorgen, welch ein Segen! Die Symbiose vom Computer und High-End ist also geglückt, das kann ich mit meinem B.M.C. PureDAC bestätigen.

Nach der Betrachtung der Quellgeräte komme ich zu dem Schluss, dass es ausreichend ist, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf ein gutes Gerät mit ansprechender Wertigkeit festzulegen und danach alle weiteren Tests in dieser Gerätekategorie zu ignorieren. Dass dieser Gedanke gar nicht so abwegig ist, wird gestärkt durch die Tatsache, dass aktuelle CDs klanglich in den seltensten Fällen die Möglichkeiten der Technik ausreizen. Und wie will man sich diese Diskrepanz schönreden? Mit immer besserem Equipment aus immer schlechteren Aufnahmen das Maximum herauskitzeln kann nicht der richtige Weg sein.

Beweise für das klangliche Ungleichgewicht und dessen Tolerierung gibt es einige. So werden zum Test der besten Geräte häufig ganz schlechte Aufnahmen herausgekramt, die dann plötzlich ihren harschen Klang verlieren und anhörbar werden.

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